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Unser Kraftwerk: Ohne Leber können wir nicht leben

16.06.2016

VORTRAG | Oberarzt Jürgen Huber sprach in Buseck über Gefahren und Möglichkeiten

Juergen Huber Vortrag FKP BuseckGROSSEN-BUSECK (swr). "Gutes Leben - schlechte Leber", so lautete das Thema für Dr. Jürgen Huber, Oberarzt für Innere Medizin an der Asklepios Klinik Lich, im Kulturzentrum in Großen-Buseck. Organisiert wurde der Vortrag vom Förderverein Kranken- und Pflegehilfe Buseck. Begrüßt wurden die Interessierten und der Referent vom Vorsitzenden Gerhard Hackel.

Die Leber, so Huber, sei das Kraftwerk des Körpers, denn sie erledige über 500 lebenswichtige Aufträge und das ohne Pause. Sie ist 1,5 bis 2 Kilogramm schwer und das größte innere Organ des Menschen. Sie fungiere als Speicherorgan, Entgiftungszentrale, Ausscheidungsorgan, Stoffwechselorgan, Drüse und Regenerationskünstlerin. Da sie so viele Funktionen übernimmt, ist ein Leben ohne Leber nicht möglich. Sie könne sich jedoch schnell regenerieren und 30 Prozent reichen zum Überleben aus. "Die Leber verzeiht viel. Sie ist das einzige Organ, das sich nachbilden kann", erklärt Huber.

Anschließend zeigte der Oberarzt ein Bild mit einer gesunden und einer kranken Leber. Der akute Verlauf sei häufig ohne Symptome, gelegentlich führt es zur Gelbsucht, in seltenen Fällen zu Leberversagen. Akutes Leberversagen kann durch Tablettenvergiftungen, Pilzvergiftungen oder akuten Virushepatitis schnell hervorgerufen werden. Dies geschehe relativ schnell, man spreche von Stunden, Tagen eventuell Wochen.

Der chronische Verlauf hingegen sei ein schleichender Prozess. Folge ist Leberzirrhose. Zu den chronischen Verläufen zählen alkoholische Lebererkrankung und nicht-alkoholische Fettleber-Erkrankung (macht zusammen 50 bis 60 Prozent aus), Virale Lebererkrankungen wie Hepatitis B und C (30 bis 40 Prozent), Autoimmune Lebererkrankungen und genetisch bedingte Lebererkrankungen (zusammen 10 Prozent).

Symptome von Lebererkrankungen seien schwer festzustellen, da sie keinen Schmerz verursachen. "Selbst bei Leberzirrhose sind 20 bis 30 Prozent der Patienten frei von Schmerzen", weiß Huber. Ein Alarmzeichen sei die Gelbsucht. Es gibt aber Frühsymptome: Abgeschlagenheit, Leistungsminderung oder ein Vollegefühl im rechten Oberbauch. "Doch Symptome können auch völlig fehlen. Daher ist es wichtig, sich regelmäßig, ein Mal im Jahr, die Leberwerte beim Hausarzt überprüfen zu lassen", so Huber.

Auch zum Thema "Ein Gläschen in Ehren" äußerte sich der Oberarzt: "Moderater Alkoholkonsum scheint in gewissen Umfang vor der Entwicklung einer Fettleberhepatitis zu schützen." Maßvoll (20 bis 40 Gramm Alkohol pro Tag) trinkende Fettleberpatienten würden im Vergleich zu lebenslangen Abstinenzlern seltener eine Fettleberhepatitis und Fettleberfibrose entwickeln.
(Sabrina Wagner/Gießener Anzeiger)

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